Ein Schatz für Kunst- und Kulturinteressierte
Das Archiv der Akademie der Künste in Berlin gehört zu den bedeutendsten Einrichtungen seiner Art in Europa und ist wohl das wichtigste Archiv zu Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum. Es bewahrt einen einzigartigen Bestand an Dokumenten, Manuskripten, Fotografien und Kunstwerken. Seine Bestände bieten so die Möglichkeit zu einer Archivrecherche zur Kultur- und Kunstgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Für Forscherinnen und Forscher, Kunstschaffende und an Kunst und Kultur Interessierte bietet das Archiv an seinen über den Berliner Stadtraum verteilten Standorten einen unermesslichen Fundus an Quellen und Materialien.
Umfangreiche Bestände: Ein Kaleidoskop der Kunstgeschichte
Das Archiv umfasst mehr als 1.200 Künstler-Archive, rund 1,5 Millionen Fotografien und zahllose Kunstwerke, Briefe und audiovisuelle Materialien. Die Sammlungen decken das gesamte Spektrum künstlerischer Disziplinen ab, darunter Bildende Kunst, Literatur, Musik, Architektur, Darstellende Kunst und Film. So finden sich hier beispielsweise Manuskripte und persönliche Aufzeichnungen von Schriftstellern wie Heinrich Mann oder Christa Wolf, aber auch Nachlässe von Komponisten wie Hanns Eisler oder die Archive zahlreicher Berliner Theater. Auch das Bertolt-Brecht Archiv, das im ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers und seiner Frau Helene Weigel untergebracht ist, sowie das Walter-Benjamin-Archiv gehören zum Archiv der Akademie der Künste.
Nutzungsmöglichkeiten: Offen für Forschung und Öffentlichkeit
Das Archiv der Akademie der Künste ist nicht nur ein Ort der Bewahrung, sondern auch ein aktiver Raum für Forschung und Bildung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende und interessierte Laien können die Bestände nach vorheriger Anmeldung und mit einer konkreten Forschungsfrage kostenlos einsehen. Die Nutzung erfolgt vor Ort in den Lesesälen, die mit moderner Technik ausgestattet sind, um auch digitale Inhalte zugänglich zu machen.
Darüber hinaus bietet das Archiv regelmäßig Ausstellungen, Vorträge und Workshops an, um die Bestände einem breiteren Publikum näherzubringen. Veranstaltungen wie die Präsentation von Restaurierungsprojekten oder thematische Führungen durch die Sammlungen geben faszinierende Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen.
Geschichte des Archivs: Eine wechselvolle Entwicklung
Die Wurzeln des Archivs reichen zurück bis 17. Jahrhundert, als die Akademie der Künste unter Kurfürst Friedrich III. gegründet wurde. Die Sammlung diente zunächst als Lehr- und Schausammlung zur Ausbildung von Künstlern. Die Bedeutung des Archivs wuchs erst im Zuge der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die beiden Akademien im West- und Ostteil der Stadt gründeten unabhängig voneinander Archive zur Sammlung von Künstlernachlässen, die sie erwarben und von professionellen Archivaren betreuen ließen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die getrennten Sammlungen im Jahr 1993 wieder zusammengeführt. Die zahlreichen verschiedenen Standorte sind noch heute Ausdruck der ehemaligen Teilung.
Ein unverzichtbares Berliner Archiv
Das Archiv der Akademie der Künste ist ein unverzichtbarer Ort für alle, die sich mit Kunst und Kultur beschäftigen. Mit seinen vielfältigen Beständen, seinen komfortablen Nutzungsmöglichkeiten und seiner eigenen spannenden Geschichte, ermöglicht es nicht nur kunst- und geisteswissenschaftliche Forschungen, sondern ist auch für Künstlerinnen und Künstler eine wichtige Quelle kreativer Anregungen. Ob Forscher, Künstler oder interessierter Laie – eine Recherche im Archiv der Akademie der Künste lohnt sich sicher!
Standorte
Bildnachweis: Manfred Brückels, CC BY-SA 3.0